GLOBE-Team vor der Ausstellungswand in Sibenik

Konzer Gymnasiasten nahmen am internationalem GLOBE-Kongress in Kroatien teil.


Der Chemie-Leistungskurs 12 des Gymnasiums Konz beteiligte sich an einem im Internet ausgeschriebenen Wettbewerb, um am internationalen Kongress in Sibenik/Kroatien teilzunehmen. Neben dem Oberstufenzentrum Wetzlar wurde das Gymnasium Konz ausgesucht Deutschland dort zu vertreten.

Das GLOBE-Programm wurde von einem Zusammenschluss einiger US-Behörden ins Leben gerufen und wird heute hauptsächlich von den Raumfahrtbehörden aus aller Welt, wie etwa NASA und DLR, unterstützt. Die Ausmaße des Projektes sind wirklich atemberaubend, beachtet man, dass die „breite Masse“ wohl noch nie etwas davon gehört haben wird: 103 Nationen, rund 12.000 Schulen und mehr als 20.000 speziell dafür ausgebildete Lehrer nehmen daran teil. Das Programm bietet eine Basis, Schüler in das naturwissenschaftliche umweltorientierte Arbeiten einzuführen, insbesondere in praktischen Aspekte der Chemie, der Biologie und der Geographie. Dies beinhaltet aber nicht nur die Gewässeruntersuchungen, auf welche sich das Gymnasium Konz spezialisiert hat, sondern auch Messungen in der Atmosphäre und in Böden. Dabei geschieht dies trotz der verschiedensten Grundvoraussetzungen der Teilnehmer auf einem hohen Niveau: standardisierte Messroutinen garantieren eine hohe Genauigkeit und Aussagekräftigkeit der gewonnenen Daten.

Eben jene Messungen kosteten im Vorfeld sehr viel Zeit und genauso viele Nerven – die Bedingung für die Teilnahme am GLOBE-Kongress war die Ausarbeitung einer wissenschaftlichen (und englischsprachigen) Arbeit über die lokalen Untersuchungen. An charakteristischen Stellen des Saar- und Moselverlaufs (wie z.B. Stauhaltung Kanzem, Saar-Altarm, Kläranlage Konz, Saar-Mosel-Mündung) wurden Wasserproben entnommen, untersucht und ausgewertet. Nicht gerade unbeachtliche Teile der Osterferien wurden von der Schülergruppe und dem betreuendem Lehrer StD Rudolf Schmidt hierin investiert. Letztlich wurde die Teilnahme auch durch die vielen Sponsoren – Ministerpräsident Kurt Beck, Bürgermeister Manns, dem Fond der chemischen Industrie, der Gesellschaft deutscher Chemiker, der Bitburger Brauerei, der Sparkasse Trier, Volvo und Globe-Germany- ermöglicht, welche die Kosten auf ein für die Schüler erträgliches Maß senkten.

An dem Kongress nahmen über 370 Schüler und Lehrer aus 24 Nationen teil, unter denen sich nicht nur Industrieländer wie die USA, Japan und eben Deutschland befanden, sondern auch Länder wie Bahrain, Kamerun, Island und Thailand. An zwei Präsentationstagen referierten die verschiedenen Delegationen über ihre Arbeiten in englischer Sprache und tauschten Erfahrungen aus. Das hohe Niveau der Untersuchungen und Ergebnisse, sowie der beeindruckende Vortrag von Jürgen Kopp als Sprecher der Konzer Gruppe fanden vor allem bei den amerikanischen Vertretern von GLOBE und den freien Wissenschaftlern große Anerkennung. An zwei weiteren Tagen stand „field work“ auf dem Programm: Ein Besuch der Krka-Nationalparks mit seinen atemberaubenden Wasserfällen wurde kombiniert mit Untersuchungen von Gewässer, Luft und Boden. Hierbei konnten die international zusammengesetzten Schülergruppen an verschiedenen Stationen neue Analysetechniken kennen lernen und anwenden. Mit einem Fährschiff der kroatischen Marine ging es am nächsten Tag zur 1 km2 großen Insel Obondjan, wo neben weiteren Untersuchungen auch nach Meerestieren im Uferbereich geschnorchelt wurde, um anschließend die Lebewesen zu identifizieren. An den Abenden gestalteten die Teilnehmer der verschiedenen Länder ein abwechslungsreiches kulturelles Rahmenprogramm, wodurch die gute Stimmung unter den Teilnehmern noch verbessert wurde. So ergaben sich viele Gelegenheiten, die im Unterricht erworbenen Englisch-Kenntnisse für die Konversation zu nutzen und sich im gemütlichen Beisammensein mit den anderen Schülerinnen und Schülern über deren Schule und all die anderen Dinge, die Jugendliche bewegen, zu sprechen. Es wurden auch einige Kontakte geknüpft, die sicherlich in Zukunft weitergepflegt werden. Alles in allem war die Teilnahme an diesem Kongress für die jungen Naturwissenschaftler des Gymnasiums Konz ein beeindruckendes Erlebnis.
Christian Bettinger